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BAC 8

Furor teutonicus.
Das römische Germanenbild in Politik und Propaganda von den Anfängen bis zum 2. Jahrhundert n. Chr.

Christine Trzaska-Richter

Jede Kultur besitzt ihre eigene Form der geistigen Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Fremden. Für das Altertum wurden diese Gedanken mit Hilfe der antiken ethnologischen Vorstellungen über die Nordvölker skizziert.

Der Topos von den tapferen Nordvölkern existierte zunächst nur in den antiken ethnologischen Theorien. Die römischen Niederlagen während des Kimbernzuges wurden durch Vorstellungen begünstigt, die in diesen Völkerschaften geeignete Objekte zur Gewinnung von Ruhm sahen. Erst die römischen Niederlagen verhalfen den ethnologischen Theorien zu allgemeiner Glaubwürdigkeit. Dies wiederum ermöglichte die Benutzung der Vorstellungen von den tapferen Germanen innerhalb der römischen Politik mit unterschiedlichen Zielen: Caesar sah sich wegen innenpolitischer Angriffe gezwungen, sein Vorgehen gegen Germanen mit deren Bedrohungspotential für Rom zu legitimieren. Die inzwischen zu einem Topos avancierte germanische Tapferkeit diente der augusteischen Propaganda zur Steigerung des Ruhms von Drusus und Germanicus. Nach der Beendigung der Feldzüge wurden die Vorstellungen von den Germanen für die innenpolitische Agitation benutzt, um verschiedene Usurpationen zu bella externa zu stilisieren. Obwohl während der Markomannenkriege wieder germanische Verbände auf italischen Boden vordrangen, wurde nicht auf tradierte Topoi zurückgegriffen. Sie waren infolge der friedlichen römisch-germanischen Koexistenz als Erklärungsmodelle für das 2. Jahrhundert n. Chr. obsolet geworden.

ISBN 3-88476-014-9, 262 S., kt., (vergr.) 1991

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