Die Chronik des Sulpicius Severus.
Charakteristika und Intentionen
Stefan Weber
Sulpicius Severus' literarisches Schaffen hat zwei Schwerpunkte. Neben seinen enkomiastischen Schriften auf den hl. Martin, mit denen er dem Bischof von Tours ein bleibendes Denkmal setzte, schrieb er eine bislang nur wenig beachtete Geschichte der Juden und Christen von der Schöpfung der Welt bis zum Ende des 4. Jahrhunderts n.Chr.
Die im Stil der klassischen römischen Historiographie verfaßte Chronik stellt überwiegend ein Kompendium der biblischen Geschichte dar, behandelt aber auch im Überblick die Christenverfolgungen und ausführlicher die religiösen Bewegungen des Arius und Priscillianus.
Die vorliegende Studie arbeitet die Charakteristika und Intentionen der sulpicischen Historiographie heraus, wobei neben den zentralen Inhalten der Chronik auch deren Stil und Darstellungsweise betrachtet werden. Es ergibt sich, daß die "Chronica" nicht Appendix der Martinsschriften sind, sondern ein eigenständiges Werk von literarischem Rang, das den Leser belehren und ihn dazu bewegen will, sich auf die nahende Apokalypse einzustellen.
ISBN 3-88476-270-2, 122 S., kt., Euro 15,50 1997