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BAC 53

Calpurnius Siculus.
Kommentar zur 2. und 3. Ekloge

Beate Fey-Wickert

Der Bukoliker Calpurnius Siculus gehört wahrscheinlich in neronische Zeit. Seinen panegyrischen Gedichten (1-4-7) stehen die - in der Forschung weniger beachteten - rein ländlichen Gedichte (2-3-5-6) gegenüber. Die Eklogen 2 und 3 handeln von der Liebe junger Hirten: Ekloge 2 von der Werbung zweier Hirten um dasselbe Mädchen, Ekloge 3 von dem Versuch eines Hirten, seine Geliebte nach einem Streit zurückzugewinnen.

Der Kommentar enthält ausführliche sprachliche und sachliche Erläuterungen und berücksichtigt besonders die Rezeption Theokrits und Vergils einschließlich der motivischen Abweichungen von dieser Tradition. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Überschreitung der Gattungsgrenzen, die von Calpurnius zwar nicht ‘erfunden’, aber extrem ausgeweitet worden ist: in der 2. Ekloge durch die Aufnahme georgischer und landwirtschaftlich-realistischer Elemente, in der 3. Ekloge durch die Entlehnung von Szenen, Motiven, Junkturen, Begriffen und Namen aus der augusteischen Liebeselegie. Die dichterische Gestaltung der 2. und 3. Ekloge zeigt, daß Calpurnius in einem aemulativen Verhältnis zu seinen Vorgängern steht und über den Rang eines nachklassischen Epigonen hinausreicht.

ISBN 3-88476-557-4, 250 S., kt., Euro 25,- 2002

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